Letzte Nacht um halb 2 lag ich schon längst im Bett, als Carlos mir unmissverständlich klar machte, dass er nochmal raus müsste. Also hieß es: aufstehen und Klamotten an. Kotbeutel, Taschenlampe und Schlüssel nicht vergessen und ab nach unten in den Hof. Nachdem er sein Geschäft groß wie klein erledigt hatte, gingen wir wieder hoch und ich musste leider feststellen, dass ich wohl (wieder) den falschen Schlüssel (von Arbeit) eingesteckt hatte.

So standen wir da – nachts um 2 Uhr – und kamen nicht in die Wohnung. Zum Glück wohnen ja neuerdings meine Eltern 5 Minuten von mir und dort liegt auch ein Ersatzschlüssel. Die Frage war nun, was mach ich ohne Leine und Geschirr mit Carlos. Ihn allein im Hof zu lassen war mir zu unsicher. Also kam er mit.

Seit einiger Zeit arbeiten wir daran, dass er ohne Leine neben mir bei Fuß läuft, doch auf der Straße haben wir es bisher noch nicht gewagt. Da nachts ja kaum was los ist, hatte ich ein gutes Gefühl, es zu testen. Und es hat wunderbar geklappt. Ganz brav lief er neben mir. Ich musste zwar immer wieder den Befehl erneuern, aber er war sehr gehorsam. Aus der Not wurde eine Tugend. Gegen halb 3 war dann also der ungeplante Ausflug beendet.

Carlos, ich bin stolz auf Dich!

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