Und wieder einmal stand ich vor der Frage: „Fahr ich zum Tierarzt, oder nicht?“ Nachdem ich nun mehrfach wohl zu ängstlich reagiert hab und unnötigerweise beim Arzt war, überlege ich doppelt.
Nach dem letzten Spaziergang heute verhielt sich Carlos bereits im Auto etwas komisch. Er saß recht lethargisch auf der Rückbank und als ich noch kurz einkaufen ging, machte er keine Anstalten, mitkommen zu wollen, was sonst eigentlich die Regel ist. Zuhause angekommen selbiges: als ich ihm im Auto die Leine anlegen wollte, drückte er sich regelrecht sitzend gegen die Bank und erhob sich erst nach mehrmaliger Aufforderung. Sein Gang war aber normal. Oben in der Wohnung angekommen sprang er direkt auf die Couch und schaute mich mit halbgeschlossenen Augen leidend an. Leckerli verschmähte er. Er zitterte bzw. seine Beine zuckten ab und an. Seinen Kopf konnte er kaum aufrecht halten und ich meinte, gesehen zu haben, wie seine Augen sich verdrehten. Er war sehr sensibel bezüglich Bewegungen meinerseits und erschrack hin und wieder schon bei geringen Geräuschen. Ne halbe Stunde später erbrach er einmal und heraus kam etwas, was wie eine kleine Frikadelle aussah und zudem waren kleine weisse Körner zu sehen.
So wie auf dem Foto lag er noch eine Weile und starrte in die Luft mit den Augen auf halb acht. Als er dann irgendwann seinen Kopf senkte, das sporadische Zittern aufhörte und er auch auf mich nicht mehr ganz so lethargisch wirkte (ich vernahm mehrere Seufzer… ein Durchatmen), entschied ich mich, nicht zum Tierarzt zu fahren.
Jetzt sind knapp 3 Stunden vergangen seit dem Spaziergang. Er hat seine Position auf der Couch verändert und liegt nun zusammengekauert da. Er kommt offensichtlich zur Ruhe. Werde ihn weiter beobachten…